Während ich davon schreibe, erinnere ich mich sogleich an den Tag im Studio aber vor allem an den herrlichen Duft, der den ganzen Raum durchflutete und der mir das Wasser in den Mund trieb.
Ob man hier noch von Tarte sprechen kann? Ich weiss es ja nicht. Ist ja eher ein kleines Kunststück, was die liebe Anna von @fotofactoryandfood  zauberte.
Anna lässt sich halt nicht lumpen, wenn sie etwas angeht. Es wird garantiert schön, weil sie soviel Liebe und Herzblut rein steckt… aber seht selber.
Auberginentarte

Da waren wir wieder in Koch – und Fotografier-Laune, die Foodzauberin und ich.

Anna ist eine fantastische Köchin und Foodstylistin. Ihr gelingen so „verrückte“ Dinge, wie eine Auberginen Tarte einfach so, dass man sie anschliessend fotografieren kann. Ihr wisst vielleicht was ich meine. Warum verrückt? Weil ich nur wenige Rezepte mit Auberginen kenne und diese meistens mit viel Fett zubereitet werden. Deswegen reizt mich dieses Gemüse oft nicht, auch wenn es so schön ist.

Auberginentarte

Rezept für eine Auberginen Tarte für 4 Leute als Vorspeise (oder Hauptgericht für 2)

Zutaten
Fertiger Quiche oder Tarteteig
2 -3 Auberginen
Creme fraiche (Vegan)
100g Sahne
2 Eier
Kräuter: Thymian, Majoran, Salbei, Petersilie
1 EL  Speisestärke
1 Knoblauchzehe
Parmesan
Fetakäse
ein paar Ringe von roter Zwiebeln
Zubereitung
Backofen auf 170 °C vorheizen
Den Tarteteig in einer gefetteten Form auslegen und für ca. 7 Minuten kurz anbacken.
In der Zwischenzeit die Auberginen in dicke Scheiben schneiden (5mm) und mit Salz bestreuen.
Für die Creme
Creme fraiche, Sahne mit den Eiern, Speisestärke und Kräutern verrühren und bei Seite stellen.
Auberginen  (vom Salz) abwaschen – und trocken tupfen.
In einer heissen Pfanne von beiden Seiten anbraten und wieder bei Seite stellen.
Die Auberginenscheiben in den vorgebackenen Tarteboden schichten und dann mit der Creme auffüllen.
Mit Fetakäse, Parmesan, ein paar Ringen einer roten Zwiebeln dekorieren und  mit Pfeffer würzen.

Für 20 – 30 Minuten in den Backofen. Sollte der Rand zu schnell braun werden, einfach mit Backpapier abdecken.

Die Auberginenstücke, die ihr auf der Tarte seht, sind separat angebraten und erst nach dem Backen auf der Tarte drapiert worden.

Auberginentarte
Alle Fotos die ihr hier seht, habe ich mit meiner Digitalkamera gemacht, teilweise mit einem Teleobjektiv, teils mit einer 1.7 Blende (auch gut für den Porträt Effekt/ also Hintergrund verschwommen)
Bearbeitet sind sie nicht, weil ich das für den Workflow eines Blogpost einfach zu zeitaufwendig finde. Ich versuche schon beim Fotografieren, das richtige Licht einzugfangen.
Die Bilder werden in eine Vorlage auf  Canva hochgeladen, gesetzt und später nur komprimiert. Bei Canva hat man aber auch die Möglichkeit ein paar Anpassung vorzunehmen.
Auf diese Dinge achte ich aber während des Fotografierens …

1. Beim Shooting schaue ich mein Set vorher schon durch den Sucher an, ob alles sitzt. Schneide mir das Bild schon während ich durchschaue zurecht. Entscheide, während ich Durchschaue, welcher Blickwinkel sich am besten eignet usw. Das heisst, ich brauche zwar insgesamt länger bis ich abdrücke, aber ich bin mit diesem Foto dann auch zufrieden.
Früher sah das tatsächlich anders aus. Da war es eher so, dass ich einfach mal tausend Fotos gemacht habe und später erst aus  den 1 Milliarde ähnlichen Fotos ausgewählt habe. So ein Blödsinn!
Das hat mich immer so genervt, dass ich das unbedingt optimieren musste. Ich mag es zudem auch schlicht und authentisch und spiele nicht gern mit Sättigung und Filtern rum. Wichtig ist für mich, dass sie scharf sind und dass das Objekt im Focus des Betrachters liegt. Hier und da auch gerne etwas Storytelling oder mehr Textur. Der dunkle Untergrund und die dunklen Props dienten hier lediglich dazu den Kontrast zwischen heller Tarte und Untergrund zu verstärken.
2. Ich nehme mir beim Setting einfach mehr Zeit. Stelle und setzte schon mal alles so, dass nur noch das Gericht platziert werden  muss, wenn es aus dem Ofen kommt. Ein paar mal noch durch den Sucher geschaut und sich überzeugen, dass das so passt und fertig. Hört sich einfacher an als es ist? Naja, ein wenig Übung bedarf es schon. Aber wenn ihr bei euren Fotos mit der Zeit merkt, was euch gefehlt hat oder was ihr hättet besser machen können, merkt ihr euch das einfach fürs nächste Mal. Und so nähert ihr euch Schritt für Schritt an, eure Fotografiertechnik zu optimieren.
3. Wenn ich durch den Sucher schaue, achte ich immer auf die Drittelregel und versuche den Blickwinkel so hinzukriegen, dass die Tarte (in diesem Fall) das Hauptobjekt bleibt und der Rest im Hintergrund verschwindet oder unwichtiger erscheint.
Im Besten Fall holst du den Betrachter an einer Stelle ab und führst ihn durchs Bild. Du entscheidest dabei, wo er zuerst hinguckt.
So und jetzt könnt ihr schnell noch einen Einkaufszettel für morgen erstellen …hehe!
Habt eine schönen Abend und den Rheinländern und Jecken auf der ganzen Welt ein schönes „Hopeditz erwache“ heute am 11.11.